Das 47. St. Gallen Symposium an der HSG packt unter dem Motto «Das Dilemma der Disruption» ein heisses Eisen an. 600 internationale Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft sowie 200 junge Talente diskutieren über Auslöser und Konsequenzen dieser Entwicklung.
Schon die Frage, wie es zur Disruption kommt und wer sie startet, öffnet ein weites Feld. Sind es die Firmen, die Konsumenten, ist es die Wissenschaft, die Politik oder das Volk? Geht es um wirtschaftliche Umwälzungen, spielen Firmen zweifellos eine dominante Rolle. Doch schon in einer ersten Diskussionsrunde des Symposiums – mit den Chefs einflussreicher Konzerne wie Shell, Lafarge Holcim oder HSBC – wurde deutlich: Wer am Schluss am längeren Hebel sitzt, ist nicht immer klar.
Wie jedes Jahr hat mit dem Wirtschaftsminister ein Mitglied des Bundesrats den von Studenten organisierten Grossanlass eröffnet. Bundesrat Johann Schneider-Ammann betonte in seiner Eröffnungsrede die wichtige Rolle von Startups für die Schweiz. Diese wolle man bewusst nicht zu stark regulieren, denn wichtig sei im jetzigen Stadium vor allem, Erfahrung mit den neuen Technologien zu sammeln, und dafür eigneten sich Jungfirmen am besten. Start-ups in der Finanzbranche, aber auch aufstrebende Firmen in der Industrie können den alteingesessenen Konzernen das Leben schwer machen, mit neuen Angeboten oder Technologien. Beispiel Verbrennungsmotor: Er soll zwar durch stetige Verbesserungen immer effizienter gemacht werden. Doch er könnte dereinst auch durch andere Technologien komplett in eine Nische verdrängt werden. Charles Holliday, Vorsitzender des Energiekonzerns Royal Dutch Shell, sagte auf eine Frage aus dem Publikum, er schliesse nichts aus. Bekanntlich investieren gerade die Ölkonzerne selber auch in erneuerbare Energien. Eine eher überraschende Erkenntnis aus einer Kurzumfrage am Symposium: Die aufstrebenden Konkurrenten aufzukaufen, betrachtet nur eine Minderheit der Manager als gute Möglichkeit. Radikales Umdenken im eigenen Konzern wird als erfolgversprechender betrachtet. Manchen wiederum ging es weniger darum, ob die Disruption nun von kleinen Jungfirmen oder Grosskonzernen ausgelöst wird. Sie erinnerten stattdessen an die umfassenden Folgen der Verwerfungen, etwa durch die Digitalisierung. Diese seien nicht für jeden automatisch positiv. Hier sei die Politik gefragt. «Zu gewissen Entwicklungen kann die Politik Nein sagen und eine Balance fordern», sagte Ong Ye Kung, der Bildungsminister Singapurs.
Lord Griffiths of Fforestfach, der mit seiner Moderation jeweils aufs Symposiumsthema einstimmt, schlug neben optimistischen ebenfalls nachdenkliche Töne an. Man dürfe jene Menschen nicht vergessen, die sich durch den Umbruch ausgeschlossen fühlten. Wer vom technologischen Wandel begeistert sei, müsse bedenken, dass dieser Wandel auch ethische Fragen aufwerfe.
Als langjähriger Partner des St. Gallen Symposiums engagiert sich smARTec auch an der 47. Ausgabe wiederum mit viel Herzblut und nicht weniger Equipment. Als besonderes Novum wurde das Plenarauditorium in der HSG-Aula erstmals mit einer 48 Quadratmeter grossen Curved-LED Wall ausgestattet, welche dank ihrer hohen Auflösung mit 2.6mm-Pitch gleichzeitig als interaktiver Bühnenhintergrund wie auch als Livescreen genutzt werden konnte. Zum umfassenden Portfolio des Grossanlasses zählen die audiovisuelle Umsetzung sämtlicher Plenar- und Worksessions und Side Events auf dem Campus der HSG, die Beschallung und Beleuchtung des weitläufigen Symposiumsareals sowie die Starkstromverteilung für sämtliche Zulieferer des Events.
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