Alljährlich Mitte Juni bespielen Musiker aus aller Welt den lauschigen Schlosshof der Lenzburg. Mit ihrer einzigartigen Mischung aus Klassik und Folk lockt die Lenzburgiade ein breites Publikum an, mittlerweile wird auch im Städtchen nicht nur im Alten Gemeindesaal, sondern bei gutem Wetter openair auf dem Metzgplatz konzertiert.
Die Lenzburgiade trägt die deutliche Handschrift ihres künstlerischen Leiters Stephan Goerner. Ihn faszinierten Crossover, Improvisation und die Volksmusik verschiedener Länder schon immer. Bei der Auswahl sind ihm, wie er einmal selber sagte, die künstlerische Qualität und die ausgefallene, originelle Präsentation wichtig. Dafür arbeitet er nur selten mit Agenturen zusammen, auf seinen Reisen mit dem Carmina Quartett hat er Produktionen selber erlebt, oder er sucht sie aus den vielen Bewerbungen für die Lenzburgiade aus. Am liebsten ist ihm, wenn Musiker aus Klassik und Folk spontan zusammen musizieren.
An der diesjährigen Ausgabe derLenzburgiade wurde viel getanzt und gesungen. Ein spanisches Renaissance-Fest mit Musik aus dem 15. Jahrhundert machte den Anfang. Spitzenmusiker auf historischen Instrumenten wie der Viola da Gamba, der Laute, Theorbe und der Rahmentrommel trafen auf das Vokalensemble Amarcord aus Leipzig. Amarcord, das sind fünf Männerstimmen, die einst im legendären Leipziger Thomanerchor gesungen haben und nun als Vokalensemble für Furore sorgen.
Auch den süffigen Wiener Walzer konnte man an der Lenzburgiade einmal ganz anders erleben: Gespielt wurden Bearbeitungen der Strauss-Walzer von Arnold Schönberg, die dieser einst für seine musikalischen Privataufführungen für eine kleinere Besetzung einrichtete – eine echte Spezialität.
Kunterbunt war das musikalische Programm des volkstümlichen österreichischen Abends: Das Carmina Quartett spielte Haydn-Menuette, die auf die originellen «Hotel Haydn»-Darbietungen der Wiener Crossover-Pianistin Marialena Fernandes trafen. Das Ensemble «Hotel Palindrone» brachte dafür aus Wien ungewöhnliche Instrumente wie Dudelsäcke, Maultrommel, Drehleier, Nickelharpa, Jodel und vieles mehr mit.
Junge brillante Volksmusikanten gaben sich derweil im Städtchen auf dem Metzgplatz ein Stelldichein. Der Hackbrett-Virtuose Nicolas Senn oder die witzig amüsante Appenzeller Sängerin und Akkordeonistin Karin Streule, die auch Gitarre und Sansula spielt, zeigten mit ihren Bands die erfrischende Dynamik einer jungen Schweizer Volksmusiksgeneration.
Im Auftrag des Veranstalters und in Zusammenarbeit mit Zeitpol AG, welche für die Produktionsleitung des Festivals zuständig war, realisierte smARTec als langjähriger Partner der Lenzburgiade Audio-, Licht- und Bühnentechnik für die sommerlichen Konzertabende auf dem Schlosshof und im Städtchen.
www.lenzburgiade.ch
Fotos: (c) Franziska Rothenbuehler
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