Brüssel, Prag, Amsterdam, Berlin, Rom, Aarau. Solche Tourdaten lassen Schweizer Hip-Hop-Herzen höherschlagen. Auch die derer, die dafür verantwortlich sind: die Organisatoren von «Make the Hood look Good», dem Hip-Hop-Festival auf der Pferderennbahn im Aarauer Schachen, das vergangenen Samstag stattfand.
Seit elf Jahren holt das OK die «crème de la crème» der Szene nach Aarau. Das spricht sich herum; auch wenn das eintägige Festival mit rund 1800 Besuchern eher klein ist, ist der Ruf ausgesprochen gut. Das zeigt sich auch bei den Vorverkaufszahlen: «Der Vorverkauf dieses Jahr ist einer der besten und liegt deutlich über den Erwartungen», sagt Mitorganisator Lorin Segrada. Und das, obwohl das Festival dieses Jahr eine ganz grosse Änderung erfahren hat: Fand es während zehn Jahren zum Sommerauftakt Ende Mai oder Anfang Juni statt, kommt es jetzt zum Herbstanfang, zum Ende des Festivalsommers. Der Grund für die Verschiebung: das Eidgenössische Turnfest. «Für uns war klar, dass wir keine Ersatzlocation suchen wollen. Wir gehören auf die Pferderennbahn, etwas anderes kommt für uns nicht infrage», sagt Segrada. Am Konzept wurde hingegen nur ganz wenig geschraubt. Seit eh und je setzen die Organisatoren nicht auf die grossen Hypes, sondern auf Old-School-Hip-Hop. Das hat sich bewährt. Neu ist nun aber die Herkunft; waren die Festivals in den Vorjahren East-Coast-lastig, finden sich nun vermehrt Acts aus Europa im Line-up. Allen voran: die Königin des britischen Raps, Lady Leshurr. Ein Act, der dem Festival in mehrfacher Hinsicht die Krone aufsetzt, zum Beispiel beim Indikator für die Beliebtheit eines Acts, den Klickzahlen auf Youtube: «Normalerweise haben unsere Headliner zwei bis drei Millionen Klicks; Lady Leshurr hat 58 Millionen», sagt Segrada. Eine Grösse also, wie sie bisher noch nie auf der Bühne der Pferderennbahn stand. Hören lassen sich aber auch die anderen Acts: Mit den New Yorkern EPMD kommt eines der erfolgreichsten Duos der Hip-Hop-Geschichte nach Aarau. Eine Perle und lang gehegter Wunsch-Act der Organisatoren, ebenso wie die Zwillingsbrüder Stieber Twins aus Deutschland, die hier eines ihrer seltenen Konzerte spielen. Oder Non Phixon aus Brooklyn, die – wie eingangs erwähnt – nach Brüssel, Prag, Amsterdam und Berlin sich nun auch in Aarau die Ehre geben. Eine Abfolge, die sich gut liest und die Organisatoren stolz macht.
smARTec betreut das Festival als langjähriger Technikpartner und zeichnete auch für die diesjährige Ausgabe für Audio- und Beleuchtungstechnik verantwortlich.
www.hoodlookgood.ch
Fotos: (c) Thomas Meier Fotografie
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