Openair Basel 2017

Das Open Air Basel fand in diesem Jahr erstmals während dreier Tage statt. 5000 Besucher liessen sich von den Sets von Archive (UK), Bilderbuch (AT) und diversen weiteren Künstlern mitreissen und brachten das Kasernenareal zum Beben.

Es ist bereits zur Tradition geworden: das Open Air Basel, das seit sieben Jahren mitten in der Stadt stattfindet. Gegen Ende der Schulferien sorgt es für ein Feuerwerk auf dem Kasernenareal, richtet sich aber eher an Tattoo-Träger denn an Tattoo-Besucher. Ein Hipster-Defilee als Kontrast zur Militärmusikparade, die hier zuvor über die Bühne gegangen ist.

Indie-Hits versprach auch der Jahrgang 2017. Mit Bilderbuch stand eine der angesagtesten deutschsprachigen Bands auf dem Programm. Seit ihrem gefeierten Gastspiel vor zwei Jahren im Basler Hinterhof haben die Österreicher nochmals an Popularität zugelegt. «Bungalow» vereint sexy Beats mit schillernder Ironie und einem Schuss Nonsense. Seit Falco hat kein österreichischer Act so verführerisch Schmäh und Weltmännigkeit auf den Dancefloor gebracht.

Erstmals überhaupt gastierte das französische Kollektiv Chinese Man im deutschsprachigen Raum. In ihrer Heimat haben die Männer aus Marseille ihre Tracks aus Trip-Hop, Dub und Hip-Hop bereits mehrfach in die Charts gemixt, am Westschweizer Paléo Festival standen sie schon auf der Hauptbühne, nun präsentierten sie ihren eklektischen Sound einem neuen Publikum.

Bestens eingeführt in Basel waren hingegen Archive: Der progressiv gefärbte Trip-Hop der Briten hat hier schon mehrfach die Hallen gefüllt, ein sicherer Wert also, und gleichzeitig das musikalische Schlussfeuerwerk des Festivals.

Das Open Air Basel erstreckte sich heuer erstmals über drei Abende. So begann es neu bereits am Donnerstag mit Auftritten von Denner Clan (Basel), Fai Baba (Zürich) und Bombino. Letzterer, ein Tuareg-Musiker, hypnotisierte das Publikum bereits vor zwei Jahren, als er seinen Wüstenblues auf dem Floss abfeuerte.

Die Erweiterung des Festivals macht aus Veranstaltersicht nicht nur inhaltlich, sondern auch finanziell Sinn: Denn die Kosten eines solchen Freiluftanlasses sind im Vergleich zu Clubkonzerten deutlich höher: Das Gelände muss festivaltauglich gestaltet, eine Infrastruktur aufgebaut, Material gemietet werden. Auch wenn das Open Air eng mit der Kaserne Basel verknüpft ist: Die Bühne stammt nicht aus dem Inventar des Dreispartenhauses, sie wird gemäss Festivalleiter Sandro Bernasconi eigens gemietet - und war in diesem Jahr grösser denn je, da der Platzbedarf der Künstler höher war: Mit Bilderbuch und Chinese Man fuhren gleich zwei Acts am selben Abend mit eigenen Bühnenbildern auf.

Der vorgezogene Festivalstart solle gerade auch als Dankeschön ans Quartier verstanden werden: «Wir haben die direkten Anwohner eingeladen», sagt Bernasconi, darauf bedacht, dass das Stadtfestival bei Anwohnern nicht für Unmut sorgt, sondern auf Goodwill stösst. Aus diesem Grund war das Gelände tagsüber weiterhin für alle zugänglich: «Nomidance» nennt sich das Nachmittagsprogramm, das gratis ist und sich auch an Familien richtet. Damit nicht genug: Auch am Abend erwarteten die Besucher Neuerungen, so etwa die mobile Unterhaltung zwischen den Konzerten: Die Reihe «Mitten in der Woche» brachte Basler Musiker mitten ins Gelände, Bands wie We Invented Paris oder Gorki Gagarin überbrückten die Umbaupausen im Publikum.

smARTec betreut das Openair Basel als langjähriger Technikpartner und war auch 2017 wieder mit von der Partie. Zum Einsatz kam erstmals die grösste mobile Bühne aus dem Fuhrpark der Mobilestage GmbH, eine SL 440 mit einer Bühnenfläche von gut 250 Qudratmetern. Desweiteren übernehmen unsere Audio- und Lichtplaner die Koordination mit den diversen Touringproduktionen und entwerfen ein entsprechendes Audio- und Lichtdesign, welches unsere Festivalcrew vor Ort umsetzt und mit Herzblut für audiovisuelle Höhepunkte sorgt.

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Fotos: (c) openairbs.ch
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